Gute Regeln für den Heißgetränke-Ausschank an die sich unsere Partner halten sollten
a) Gute Praxis: Pfandbecher statt Einwegbecher!
Einwegbecher produzieren eine Menge Abfall und sind aufgrund ihres hohen Aufkommens mit hohen Umweltauswirkungen verbunden. Bieten Sie Ihren Kundinnen und Kunden das Getränk daher immer erst in einem Pfandbecher an, sofern diese es mitnehmen möchten. Informieren Sie dabei die Kundinnen und Kunden freundlich über ihr Mehrwegbechersystem. Und geben Sie einen Einwegbecher nur aus, wenn dieser ausdrücklich gewünscht wird. Denn jeder eingesparte Einwegbecher ist ein Gewinn für die Umwelt.
b) Auf jeden Topf passt ein Deckel
Nicht nur die Einwegbecher produzieren jede Menge Abfall – auch die Einwegdeckel. Deswegen müssen Sie Ihren Kundinnen und Kunden zu den Pfandbechern auch entsprechende Mehrwegdeckel anbieten. Die Deckel müssen – wie die Pfandbecher – aus umweltfreundlichen Materialien bestehen. Sie können die Deckel entweder ebenfalls gegen Pfand anbieten oder aber an Ihre Kundinnen und Kunden als Individualdeckel verkaufen.
c) Auch gut: Befüllung von kundeneigenen Bechern
Einige Kundinnen und Kunden nutzen bereits ihre eigenen, individuellen Becher für ihren „Coffee-to-go“. Für die Umwelt ist das prima! Daher gilt: wenn die kundeneigenen Becher hygienisch in Ordnung sind, müssen sie von Ihnen befüllt werden. Beachten Sie dazu das Hygiene-Merkblatt des Bunds für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.
d) Alles hat seinen Preis – auch Einwegbecher
Unnötige Einweg-Plastiktüten sind – dank einer freiwilligen Selbstverpflichtung des Einzelhandels – fast zum Auslaufmodell geworden: 2017 wurden ein Drittel weniger Tüten ausgegeben. Und warum? Weil die Kundinnen und Kunden für die Tüten bezahlen müssen. Auch der Einwegbecher sollte einen „Aufpreis“ haben. Für ein Getränk im Pfand- oder kundeneigenem Becher muss daher ein Anreiz geschaffen werden. Dies kann z.B. über ein Rabattsystem oder aber auch durch einen realen Aufpreis für ein Getränk im Einwegbecher geschehen. Hierzu empfehlen wir Ihnen, ähnlich zu den Einweg-Plastiktüten, Ihren Kundinnen und Kunden zu vermitteln, dass dieser Aufpreis eine Art „Umweltabgabe“ für die hohen Umweltauswirkungen des Einwegbechers ist.
e) Häufiger Nutzen hilft der Umwelt!
Je häufiger ein Becher genutzt wird, desto besser für die Umwelt! Denn jeder wiederverwendete Becher spart einen Einwegbecher ein. Und um zu wissen, wie häufig ein Pfandbecher genutzt wird, ist es wichtig, seine Umlaufzahl zu ermitteln. Hierzu benötigen Sie oder Ihr Mehrwegbecher-Anbieter eine Information über die Anzahl der ausgeschenkten Getränke im Pfandbecher. Wir empfehlen Ihnen, hierzu den Getränken im Pfandbecher in Ihrem Kassensystem eine eigene Registrierungs-Nummer zuzuordnen. So können Sie dem Mehrwegbechersystem-Anbieter die Anzahl der ausgeschenkten Pfandbecher-Getränke mitteilen und ihn bei seiner Statistik zu Umlaufzahlen unterstützen. Memo: Falls Sie Bedenken haben, diese Zahlen an Ihren Mehrwegbechersystem-Anbieter herauszugeben, können Sie diese Zahlen (bei mehreren Ausschankbetrieben) auch standortübergreifend angeben oder über einen unabhängigen Dritten anonymisiert an Ihren Mehrwegbechersystem-Anbieter übermitteln lassen.
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f) Weniger ist mehr
Je weniger Abfall desto besser: Die Pfandbecher dürfen daher nicht mit zusätzlichen Banderolen versehen werden (z.B. als Hitzeschutz oder Werbeträger).
g) Am Ende wird recycelt
Um auch bis zum Schluss nachhaltig zu handeln, verpflichten Sie sich dazu, alle Pfandbecher und ggf. auch Pfanddeckel zurückzunehmen, auch beschädigte. Diese geben Sie anschließend entweder an Ihren Mehrwegbechersystem-Anbieter zurück oder Sie führen Sie (als Anbieter eines eigenen Mehrwegbechersystems) selbst einem Recycling zu.
h) Zu guter Letzt: Zeigen Sie, dass Ihnen die Umwelt wichtig ist
Wenn Sie die hier aufgeführten Regeln alle einhalten, sollten Sie dies auch sichtbar machen: Nutzen Sie die „Blauer Engel“-Werbematerialien. Zeigen Sie Ihren Kundinnen und Kunden, dass Ihnen ein verantwortungsbewusster Umgang mit unseren Ressourcen am Herzen liegt und dass Sie sich für den umweltfreundlichen Getränke-Ausschank einsetzen.